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Das NTD bezeichnet die menschliche Praxis, in der der Mensch als einzigartiges Individuum mit seinen individuellen Praktiken:Wahrnehmen, Denken, Handeln (WaDeHa) auf die Dinge einwirkt als individuelle Praxis.
- In der individuellen Praxis stellt der Mensch als ein Teil des Kosmos eine → Beziehung zu anderen Teilen des Kosmos her. Als→ Relation dienen die Praktiken. Die → Relata werden binär schematisiert: Subjekt - Objekt. Subjekt ist dasjenige Relatum, von dem die Wirk→ richtung ausgeht, der Mensch.
- Beziehungen haben im Verständnis des NTD und der TriPrax grundsätzlich nur eine Richtung. Werden Wechselbeziehungen, → Verhältnisse, gewünscht, muß die individuelle Praxis mit anderen Praxen verkoppelt werden. Es entstehen soziale und kulturelle Praxen. Diese sind also abgeleitete Größen - bleiben aber unvermeidlich.
- In der individuellen Praxis dominieren Asymmetrien zwischen den → Subjekten und den → Objekten und eine Linearisierung der Beziehungen. Es gilt die Standardstrukturtriade: Subjekt-Objekt-Funktion/Medium. Die individuelle Praxis der menschlichen Individuen ist zweck-rational. Sie linearisiert die Prozesse, setzt Ziele, schafft Abläufe mit Phasen. Sie prämiert also Linearprozesse.
Der → Sinn der individuellen Praxis und das Ziel der individuellen Praxisssysteme ist es, die lineare Wirkrichtung vom Menschen auf die Objekte zu prämieren, Rückkopplungen werden als Abweichungen bemerkt und zu mindern gesucht. Das ist das Ziel jedes Gebrauchs von Werkzeugen und aller individuellen Praktiken.
Der Mensch fällt keine Bäume, um von ihnen erschlagen zu werden. Passiert dies dennoch, so hat die Praxis das Ziel verfehlt.
- Die individuelle Praxis des Menschen ist stetig, linear verkoppelt, ohne Unterbrechung während seines Lebens hintereinander geschaltet.
- Die individuelle Praxis steht in Interaktion - also: Konkurrenz, Kooperation, Koexistenz - mit den anderen Klassen der Praxis.
"Wie ein Planet noch um seinen Zentralkörper kreist, außer daß er um die eigene Achse rotiert, so nimmt auch der einzelne Mensch am Entwicklungsgang der Menschheit teil, während er seinen eigenen Lebensweg geht. ... So haben auch die beiden Bestrebungen, die nach individuellen Glück und die nach der menschlichen Anschluß, bei jedem Individuum miteinander zu kämpfen, so müssen die beiden Prozesse der individuellen und der kulturellen Wirkung einander feindlich begegnen und sich gegenseitig den Boden bestreiten." Freud, Unbehagen, 266. Er unterscheidet nicht zwischen kultureller und sozialer Praxis. (Ebd. 225 ff)
lexikon, id937, letzte Änderung: 2023-06-01 15:22:45