Lexikon des NTD® und der TriPrax

Definitionen und Begriffsklärungen

Lexikon der Begriffe des Neuen Triadischen Denkens® (NTD) und der Triadischen Praxeologie(TriPrax).

Definitionen sind für das NTD® eine heikle Angelegenheit, weil sie immer nur einen bestimmten Geltungsbereich haben, der eigentlich mitkommuniziert werden sollte. Manche Grundannahmen über das triadische Denken treffen beispielsweise auch auf viele andere Arten des Denkens zu, aber eben nicht auf alle. Aussagen über die individuelle Praxis gelten für die individuelle Praxis und es sollte geprüft werden, ob sie sich auf die soziale Praxis übertragen lassen. Ggfs. sind Modifikationen erforderlich. Dies umsomehr als sich die Entwicklung des NTD im Fluß befindet; manche Lemma widerspiegeln einen älteren Stand der Theorieentwicklung und harren einer Anpassung. Viele Modelle sind gut geprüft, andere beruhen vorerst nur auf logischen Deduktionen.
"Die Werke sind nur gut, soweit sie bessere entstehen lassen." Alexander von Humboldt an Charles Darwin, 18. Sept. 1839
Es ist mit den Definitionen/Modellen/Programmen wie mit allen anderen tools: Ohne Anamnese und Diagnose der Anwendungssituation - also der Art der Praxis -, kein sinnvoller Einsatz. Immer gilt: 'Die Herrlichkeit solcher Haupt- und Grundbegriffe erscheint nur dem Gemüt, auf welches sie ihre unendliche Wirksamkeit ausüben, erscheint nur der Zeit, in welcher sie, ersehnt, im rechten Augenblicke hervortreten.' Goethe im 8. Buch von 'Dichtung und Wahrheit'
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Praxeologie, Praxiologie und Praktikologie =

allgemein das Bemühen, aus der einen oder anderen Perspektive eine Logik der Praxis zu konstruieren. In der Literatur werden Louis Bourdeau und Alfred Espinas als Urheber des Begriffs 'praxéologie' genannt (1882 bzw. 1890). Tadeusz Kotarbiński (1886 - 1881)hat seine Sicht der Praxis 'Praxiologie' (Praxiology) genannt und seine Arbeiten, ins Englische übersetzt (Oxford/New York 1965), haben einen gewissen Einfluß genommen. Kennzeichen dieser Schulen ist jedenfalls, daß sie sich auf die 'Handlung' oder die 'Aktion' konzentrieren und diese dabei entweder aus der Perspektive des Handelnden als planvoll, teleologisch und kausal determiniert oder (bei der Praxiologie) von den Resultaten her als mehr oder weniger effektiv beschreiben. Bei der letzteren Rekonstruktion werden die kausalen Determination zugunsten der Wertung zurückgeschraubt. Die Grenzen zum (gleichzeitig aufkommenden und ungleich nachhaltigeren) Pragmatismus sind in der Theorie fließend, aber beide Schulen fehlt die Empiriebasierung des soziologischen Pragmatismus.

Die TriPrax nimmt Praxeologie als Oberbegriff und unterscheidet die Kosmologische, anthropologische und systemische Praxeologie.
Axiomatik
Das NTD reduziert die Praxis nicht auf das Handeln und verwendet Praxeologie auch im Sinne einer 'Praktikologie', also einer Lehre vom Wirken der (drei) Praktiken in den drei Klassen der Praxis (WaDeHa, InKoKo, ProDiKo). Die Praktikologie ist eine Unterabteilung der Anthropologischen Praxeologie.
→ Anthropologische Praktikologie

Da sowieso immer die Komposition der Praxis aus Subjekt, Objekt und Funktion/Medien berücksichtigt wird, lassen sich die genannten Praxiologien und Praxeologie als einseitige Konzentrationen auf bestimmte Relation der → Komponententriade verstehen.

Das Verhältnis zwischen Praxeologie und Handlungstheorie

lexikon, id935, letzte Änderung: 2022-08-12 10:08:07

© 2024 Prof. Dr. phil. habil. Michael Giesecke