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Die Triadische weltanschauung kann die Welt und ihre Elemente, auch die Praxis, unter dem Gesichtspunkt der Veränderung in der Zeit betrachten und behandeln - oder die Zeit im Erkenntnisprozeß einfrieren. Sie erkennt und beschreibt dann Zustände. Das Stillstellen der Zeit - während der (Erkenntnis-)Praxis - ist eine Idealisierung, aber sie ist notwendig, um wissenschaftliche Beschreibungen zu erzeugen.
Der → Wandel im Kosmos und damit auch in der Praxis ist ein permanenter → Prozeß. Er erzeugt in jedem konkreten Augenblich einen Zustand. So gesehen sind Prozesse Verkettungen von Zuständen. Jeder Zustand läßt sich strukturell, d.h. als Beziehung zwischen → Beziehungen, beschreiben. Die → Strukturen können unterschiedlich komplex sein.
Zustände sind das Produkt von Prozessen, ihre Strukturen folglich auch. Der Prozeß erscheint als Vorgeschichte des Produkts bzw. des Zustands, also als Produktionsprozeß. Zugleich ist erwartbar, daß es auch eine Nachgeschichte gibt, in die der augenblickliche Zustand als Voraussetzung eingeht.
→Geschichte erscheint deshalb als Trias von Vergangenheit/Vorgeschichte, Gegenwart/Zustand und Zukunft/Nachgeschichte.
Wissenschaftstheoretische Folge ist, daß eine Dichotomie zwischen Prozeß und Produkt ebenso wie zwischen Prozeß und Struktur vermieden wird. Die Faktoren der Trias Produkt, Prozeß und Beziehung sind verschränkt. Jeder Prozeß läßt sich als Beziehung zwischen Zuständen, jeder Zustand als Beziehung zwischen Beziehungen/Struktur, jede Beziehung als Produkt verstehen.
Struktur hat ein – vorübergehender – Zustand in einem bestimmten Moment eines Prozesses. Prozesse haben Strukturen als Voraussetzung und Ergebnis.
Sie können selber als Struktur, nämlich als Beziehung zwischen Beziehungen zwischen Zuständen – dann spricht man besser von → Ereignis – verstanden werden. Ereignisse erscheinen, wenn Zeitpunkte von Prozessen erzeugt werden, d.h. wenn ein Prozeß stillgestellt wird.
Im Gegensatz zum → Erzählen, das die Welt immer als Veränderungsprozeß in der Zeit, als Wandel, modelliert und sich historisch bis in die allerersten Zeugnisse der menschlichen Kultur zurückverfolgen läßt, ist das → Beschreiben von Zuständen eine späte kulturelle Erscheinung, die gerade wegen der notwendigen Idealisierung des Stillstands der Zeit - das ist immer eine Abstraktion - hohe Anforderungen an die kognitiven Leistungen der Menschen stellt. Nicht der Wandel sondern die Annahme von Zuständen mit dann beschreibbaren Strukturen ist unwahrscheinlich. NTD, TriPrax und TriPhil prämieren den Wandel.