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Verwandeln der Komplexität durch die Menschen/Praktikern.
Komplexitätsbewältigung ist permanentes und unhintergehbares Problem jeder Praxis und damit auch eine Grundkategorie des NTD.
- Die mannigfaltigen Eigenschaften des Kosmos treten den Menschen/Praktiker in der Praxis als Komplexität der Dinge entgegen, mit der sie umgehen müssen. Es gibt informationelle, energetische und materielle Komplexität. Die drei Faktoren/Komponenten der Dinge treten nur gemeinsam auf, aber in jeder Praxis tritt ein Faktor gemäß der Zwecke der Praxis in den Vordergrund.
Alle Aktivitäten bzw. Praktiken lassen sich als Verwandeln/Transformieren/Komplexitätsbewältigung verstehen und gestalten.
Jede Informationsverarbeitung ist Komplexitätsbewältigung - und jeder Umgang mit Komplexität verarbeitet Informationen. Und so auch jede Produktion, Distribution Konsumption, Kommunikation usf. - Die Bewältigung von Komplexität ist ein permanentes Problem der Menschen und es wird zu einem solchen der → Praxis, sobald er als Praktiker wahrnimmt, handelt und denkt.
Theoretisch stellt sich die Frage nach dem Subjekt der Komplexitätsbewältigung. Binäre Denker schließen entweder auf Menschen - sei es als 'Beobachter' oder als 'Handelnde' usf. - oder auf - meist 'soziale' - Systeme. Der Triadiker geht davon aus, daß auch die Subjekte grundsätzlich in dreifacher Gestalt auftreten.→ Trinität Er kann mit Entweder-Oder-Fragen wenig anfangen. Das NTD geht davon aus, daß die Praxis das Medium ist, mit dem die Praktiker in ihren mannigfaltigen Emergenzstufen die Komplexität der Welt bewältigen. Und die Praxis gibt es nicht ohne die Menschen als Praktiker und weitere Faktoren. Erfolgreiche Praxis führt phasenweise zur Systembildung. Insofern ist die Komplexitätsbewältigung eine Gemeinschaftsleistung. Es geht nicht ohne die systematisierte Praxis als Werkzeug/Medium. Ohnehin haben wir in der sozialen Praxis mindestens zwei Subjekte und in der ökologischen Praxis sind drei Faktoren gleichberechtigt in Interaktion.→ Klassen der Praxis
- Komplexitätsbewältigung kann nicht ein für allemal abgeschlossen werden; jeder Umgang mit Komplexität erzeugt wieder Komplexität. Jede Praxis kann die eigene Komplexität und die Umweltkomplexität nur in → Aufgaben umarbeiten, die durch die Praktiken mit Programmen zu bewältigen sind. Mißlingt diese Umarbeitung, scheitert die Praxis.
Nach triadischem Verständnis gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten mit Komplexität umzugehen:Man kann sie steigern (Induktion), vermindern (Reduktion) und erhalten (Suspense)! (InReSu-Triade) Wenn es gut geht, werden alle drei Programme durchlaufen, aber je nach den Funktionen der Praxis, wird man ein Programm prämieren.
Der Umgang mit Komplexität ist immer auch → Grenzgestaltung: Grenzziehung, Grenzübergänge schaffen sowie Grenzkontrolle und -anpassung. Jede Komplexitätsbewältigung ist Grenzgestaltung. Und jede Grenzgestaltung führt zu Systembildung. Insofern hängen Grenzgestaltung, Komplexitätsbewältigung und die Bildung von Praxissystemen zusammen.
Mögliche Typisierungen des Basisprogramms 'Komplexiätsbewältigung'
In den Praktiken Wahrnehmen, Denken und Handeln stellt sich die Komplexität der Dinge, Räume und Prozesse jeweils unterschiedlich dar, weswegen es wenig Sinn macht, bei einem Programm der Komplexitätsbewältigung der Praxis, als undifferenziertem Ganzen stehen zu bleiben. Am Ende geht es um eine Komplexitätsbewältigung in den Praktiken, wobei eine als Leitgröße jeweils zu prämieren ist.
→KomplexitätsbewältigungTT
Die Komplexitätsbewältigung bezieht sich auf alle drei Dimensionen der abstrakten Komplexitätstriade - und entsprechend sind drei ganz unterschiedliche Programme einzusetzen: Programme der Bewältigung- quantitativer,
- qualitativer und
- kompositioneller
Komplexität.
→Komplexität
Weiter kann die Komplexitätsbewältigung nach den Objekten, die in der Praxis behandelt werden, differenziert werden. Allgemeinste Bestimmungen sind hier Prozesse (Zeit) Räume und Interaktionen und die Dinge, die sich weiter in Materie, Information und Energie differenzieren lassen.