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Das NTD unterscheidet Informationsbegriffe nach den prämierten Dimensionen in der kosmologischen Basistriade dingliche und prozessuale Informationen und Informationen, die sich aus der Relationierung von Elementen ergeben. Letztere hat die folgenden Untertypen:
- elementare Information
- relative oder relationale Information, die sich aus der Komposition von zwei Elementen ergeben
- strukturelle Information, die sich aus der Komposition von Beziehungen ergeben
- architektonische Information, die sich aus der Komposition von Strukturen ergeben. Haben wir drei Strukturen entstehen im triadischen Verständnis 3D-Modelle. Das wichtigste ist die Triade. Die dreidimensionale Information, fällt in der TriPrax mit der systemischen überein.
De dingliche Information wird in der TriPhil als elementare Information verstanden. Sie besteht aus den Eigenschaften des Dinges.
Gemäß der Komponententriade der Dinge (Energie, Information, Materie; EnInMa) können hier wird drei Generaltypen von dinglicher Information unterschieden werden.
Energetische Information
Wenn die Beziehung zwischen dem energetischen Faktor der kosmologischen Ding-Triade und dem Faktor Information im Mittelpunkt gerückt wird, entstehen energetische Informationen. Jede Praxis kann nach energetischen Informationen untersucht werden.
Mediale/materielle Information
Wenn die Beziehung zwischen der Materie und der Information in der kosmologischen Ding-Triade in den Mittelpunkt gerückt wird, entstehen materielle Informationsbegriffe. Das Kriterium der Typologie ist die materielle Emergenz der Information. Besser als von materiellen Informationen spricht man vielleicht von medialen Informationen. Mediale Informationen basieren alle auf Namen von materiellen Substrate für die Information. Mit Bezug auf die kulturelle Praxis findet man dann Skalierungen wie akustische (Rede) skriptographische, typographische und elektronische Medien bzw. Informationen.
Prozessuale Information
das sind zunächst Informationen über Prozesse, wie etwa 'schnell' oder 'langsam'. Man kann auch die Genese von Informationen erkunden.
Aus dem Primat des Wandels folgt, daß sich jede Information im Wandel befindet. Information kann von den Menschen in der Praxis transformiert werden. Das nennt man dann gemeinhin → Informationsverarbeitung. Spezialfälle davon sind das Denken, Wahrnehmen und das symbolische Handeln.
Daten, Modelle/Programme, Werte/Grundannahmen als Informationstypen
Die Informationstypentriade (DaMoWe) ist konstitutiv für das NTD.
→ Information
Informationstypentriade
Die neuzeitlichen Naturwissenschaften sind empirisch, d.h. sie trennen zwischen Daten und den daraus gewonnenen Modellen. Deshalb können sie die Daten zur Grundlage der Forschung machen. Zweitens trennen sie diese Modelle von moralischen religiösen und anderen Bewertungen, die über eine wahr:falsch-Entscheidung und hinausgehen. Erst diese Trennung löst die moderne Naturwissenschaft aus der auf Glauben setzenden Kirche, der normierenden Politik und der Wirtschaft heraus – und ermöglicht damit auch die Einrichtung eines autonomen wissenschaftlichen Subsystems, welches Wahrheit prämiert.
Das Neue Triadische Denken verteidigt die Unterscheidung zwischen Daten, Modellen/Programmen und Werten energisch. Es sieht die Relativität dieser Unterscheidungen, aber es verlangt die Klärung der Ebenen in jedem konkreten Anwendungsfall. Das ist von erheblicher wissenschaftstheoretischer Bedeutung.
Das triadische Denken übernimmt von der in der Tradition der zweiwertigen Logik stehenden analytischen Wissenschaftstheorie (Popper 1966) sowohl die Unterscheidung von logischen Typen (Bertrand Russell/Alfred North Whitehead 1986,S S. 397 ff) als auch die Einführung von Axiomen als Letztbegründungen für Theorien von größerer Reichweite. Erklären erfolgt im analytischen Paradigma als Subsumtion des Besonderen (z. B. von Daten, Aussagen, Exemplaren) unter ein Allgemeines (Modelle, Theorien...). Diese Deduktion setzt die Unterscheidung zwischen (mindestens zwei) logischen Ebenen oder Typen voraus. Das zu erklärende Phänomen liegt auch in den triadischen Modellen auf einer anderen logischen Ebene als die sie erklärenden drei Faktoren. Unterscheidet man zwischen Axiomen und falsifizierbaren Modellen, haben wir drei Ebenen.
Ebenso sieht das NTD das empirisch-induktive Verfahren, welches von den Daten zu den Modellen fortschreitet als einen Faktor der Informatinsverarbeitung an, der auch zu einem spezifischen Modelltyp führt.
Der dritte Informationstyp spielt in der wissenschaftlichen Diskussion eine weit geringere Rolle, dafür eine umso größere in der alltäglichen Praxis. Hier geht es um Werte und Normen, die in den Praxisklassen ganz unterschiedliche Ausprägungen besitzen. In der individuellen Praxis spielen Gefühle, Vorstellungen, Glaubensgewißheiten, Affekte aus dem Unbewußten eine wichtige regulatorische Funktion. Neben Induktion und Deduktion treten Assoziationen als Faktoren der Informationstransformation auf.
In der sozialen Praxis haben wir es mit sozialen Normen, Gesetzen, auch Mythen zu tun. Die kulturelle Praxis einbezieht auch nichtmenschliche Informationen, die eine steuernde Funktion für die Praxis erlangen. Prototypisch findet man sie als Totem in den frühen Kulturen.
Charakteristisch für das NTD ist nicht nur die Erweiterung der binären Unterscheidung von Daten und Modelle um die Werte/Vorstellungen, sondern auch die Berücksichtigung der Interaktion zwischen diesen drei Informationsklassen und den sich daraus ergebenden drei Klassen der Informationsverarbeitung.