Lexikon des NTD® und der TriPrax

Definitionen und Begriffsklärungen

Lexikon der Begriffe des Neuen Triadischen Denkens® (NTD) und der Triadischen Praxeologie(TriPrax).

Definitionen sind für das NTD® eine heikle Angelegenheit, weil sie immer nur einen bestimmten Geltungsbereich haben, der eigentlich mitkommuniziert werden sollte. Manche Grundannahmen über das triadische Denken treffen beispielsweise auch auf viele andere Arten des Denkens zu, aber eben nicht auf alle. Aussagen über die individuelle Praxis gelten für die individuelle Praxis und es sollte geprüft werden, ob sie sich auf die soziale Praxis übertragen lassen. Ggfs. sind Modifikationen erforderlich. Dies umsomehr als sich die Entwicklung des NTD im Fluß befindet; manche Lemma widerspiegeln einen älteren Stand der Theorieentwicklung und harren einer Anpassung. Viele Modelle sind gut geprüft, andere beruhen vorerst nur auf logischen Deduktionen.
"Die Werke sind nur gut, soweit sie bessere entstehen lassen." Alexander von Humboldt an Charles Darwin, 18. Sept. 1839
Es ist mit den Definitionen/Modellen/Programmen wie mit allen anderen tools: Ohne Anamnese und Diagnose der Anwendungssituation - also der Art der Praxis -, kein sinnvoller Einsatz. Immer gilt: 'Die Herrlichkeit solcher Haupt- und Grundbegriffe erscheint nur dem Gemüt, auf welches sie ihre unendliche Wirksamkeit ausüben, erscheint nur der Zeit, in welcher sie, ersehnt, im rechten Augenblicke hervortreten.' Goethe im 8. Buch von 'Dichtung und Wahrheit'
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Literatur =

läßt sich aus vielen Dimensionen beschreiben, üblich sind:

  1. Literatur als Ausdruck und Produkt von Dichterpersönlichkeiten:  psychologischer Ansatz
  1. Literatur als Ausdruck und Produkt sozialer Verhältnisse:  soziologischer Ansatz

  2. Literatur als Ausdruck und Produkt von Kulturen und ihren Protagonisten:  kulturwissenschaftlicher Ansatz

  3. Literatur als emergente Eigenschaft spezifischer sprachlicher und textueller Strukturen:  strukturalistische und semiotisch sprach- und literaturwissenschaftliche Ansätze

    Alle Ansätze lassen sich auch evolutionstheoretisch interpretieren:

  4. Literatur als Produkt der Evolution von Gesellschaften, Kulturen, Texten, Gattungen:  evolutionäre/historische Perspektive.

Aus der Sicht der triadischen Kommunikations- und Informationstheorie lassen sich diese Ansätze gut reformulieren:

  1. Literatur als Spezialfall/Medium individueller menschlicher Informationsverarbeitung:
    Synästhetische Erkenntnis; logisch-begriffliche und affektiv-assoziative Verarbeitung; sprachliche Darstellung

  2. Literatur als ausdifferenziertes Medium sozialer Kommunikation und Informationsverarbeitung:
    Interaktive und interaktionsfreie Parallelverarbeitung von Infor-mationen unter Umgehung bewußter begrifflicher Reflexion (latente Kommunikation); technisch und sozial voraussetzungs-volles Evolutionsprodukt

  3. Literatur als multimedialer mehrdeutiger Spiegel und als Spiegelungsprodukt der verschiedenen Informationsmedien:
    Reversible, nicht sozial normierte Spiegelungen von Körper- und Umwelterfahrungen in praktisch allen Medien (Metaphern)
    Als Kode der Programme:

  4. Literatur als emergente Eigenschaft spezifischer sprachlicher Strukturen:
    Kunstwerk und seine Kodierungsformen

    In historischer Perspektive:

  5. Literatur als Produkt der Evolution psychischer/sozialer/ kultureller/semiotischer Informationsverarbeitung und ihrer Medien

lexikon, id1264, letzte Änderung: 2021-03-18 20:19:37

© 2023 Prof. Dr. phil. habil. Michael Giesecke