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- eine abgrenzbare → Verbindung von Teilen, die sich von Netzwerken und → Gefügen durch ihre abzählbare Endlichkeit und von Systemen durch die Gleichartigkeit der Teile unterscheidet.
- In vielen Disziplinen werden Verbunde neuerdings als Nexus bezeichnet. TriPhil, NTD und TriPrax verwenden beide Begriffe weitgehend synonym, allerdings betont → Nexus die theoretische Dimensionierung stärker.
- Wenn die Praxissysteme als Zelle der Praxeologie verstanden werden, dann sind Praxisverbunde ein mehr oder weniger stark abgegrenzter Verbund/Nexus aus diesen Zellen.
Die wichtigsten Verbunde für die TriPrax sind die Klassen der sozialen und der kulturellen Praxissysteme.
Auch die individuellen Praxen des einzelnen Menschen werden in der Zeitdimension zu Biographischen Verbunden verkoppelt. Verbunde von Praxissystemen sind ein Objektbereich im Theorieraum des NTD und der Praxeologie.
Bei der Beschreibung der Verbunde sind drei Dimension immer zu beachten, die → Konnektivität der Elemente der Verbunde (das können auch Verbunde sein), die → Komposition des Verbundes und die Art der Verbindungselemente, der → Junktoren.
Alle Faktoren lassen sich triadisch konkretisieren.
Verbunde im Denkraum
Die Triaden sind Zellen/Grundbausteine des NTD im Denkraum. Sie stehen untereinander in unterschiedlichen und vor allem unterschiedlich engen Beziehungen.
Ein Typus solcher Verbindungen von Informationen sind die Verbunde. Ihnen fehlt die starre Hierarchie (lineare Baumstruktur) der Triadentrias.
Die Verbindung von Praxen zu begrenzten und strukturierten Verbunden (Praxeologischen → Organismen)
Der Kosmos wird als ein Konglomerat von Praxen und anderen Elementen verstanden. Jede konkrete Praxis - und auch jedes Artmodell - stellt zu mehr oder weniger vielen anderen Praxen eigentümliche Beziehungen her. Dazu braucht es → Verbindungen. (Es gilt die Beziehungstriade.) Es entstehen dreidimensionale Strukturen, die sich aber von Architekturen durch unbestimmte, flexiblere Grenzen unterscheiden. Diese → Netzwerken sind relativ stabile Verbindungen von artgleichen und artverschiedenen Praxen.
Dies entspricht in etwa dem Übergang von der Zelle zum Organismus in der Biologie oder der Bildung von Molekülen aus elementaren Bausteine der Biochemie. Alle einigermaßen stabile Bündnisse im politischen Raum sind in diesem Sinne aus der Verschränkung von Praxen entstanden. In der → Ökologie wird dieser Objektbereich i.w.S. der Synökologie genannt.
Es gibt immer ein organisatorisches Prinzip, welches die Verbindung der Praxen zu einem funktionalen Verbund, einem Organismus, steuert. Für die triadische Praxeologie sind bislang nur solche Verbunde interessant, die durch Menschen katalysiert werden oder in denen sie wenigstens ein relevanter Faktor sind. Sie erzeugen den steuernden Sinn.
Die Verbunde werden, wie jede einzelne Praxis auch durch Sinn gesteuert.
Ihre Architekturen sind mehr oder weniger begrenzt und im Gegensatz zum Kosmos strukturiert und im Prinzip (abzählbar) endlich. Sie sind dem Wandel stärker als die Systeme unterworfen.
In vielen Hinsichten entspricht die Unterscheidung zwischen den Verbunden und den Systemen jener von stratifizierten und funktional-differenzierten Gesellschaften bei T. Parsons. Die Teile/Faktoren von Verbunden haben den Charakter von Segmenten, deshalb lassen sich sich auch leicht wieder lösen - und es können alternative Bündnisse eingegangen werden. Weder Parsons noch N. Luhmann haben ihre Systemtheorien durch Raumtheorien - vergleichbar dem triadischen Kosmos und Denkraum - ergänzt. Eine Begrenzung auf gleichsam die Zellen eines Organismus ist für TriPrax und NTD weder möglich noch empfehlenswert.
Es ist möglich – und in der ökologischen Forschung üblich – auch die Beziehungen zwischen solchen Verbünden zu erkunden. Das wäre dann der Gegenstand der Populationsökologie. Die Beziehung zwischen Nationen ist i.d.S. ein Gegenstand der Praxeologie.